Ein einzig artiges Fachgeschäft

Wenn es den „Sedlmayr“ in Freyung nicht schon geben würde, man müsste ihn erfinden. So denken wohl viele treue Kundinnen und Kunden in Freyung und weit darüber hinaus über die Firma „Josef Sedlmayr e.K. Freyung“. Doch diesen sperrigen Begriff benutzt niemand. Vielmehr hat sich der schlichte Begriff „Sedlmayr“ etabliert. Unter dieser Bezeichnung hat sich das Fachgeschäft zu einer echten Institution entwickelt. Vor hundert Jahren, genau genommen am 19. Juli 1919, hatte Josef Sedlmayr die Firma

„Josef Sedlmayr e.K. Freyung“ in Freyung in der Froschau (heute Abteistraße 12) gegründet. Heute wird der Betrieb von Marita Sedlmayr-Bekmann geführt. Sie macht das mit Herzblut. Und dieses Engagement überträgt sich auch auf die hoch motivierte und kompetente Belegschaft.

„Beim Sedlmayr kriegst du alles“ – ein legendärer Spruch

Fehlt irgendwo eine Schraube oder geht eine Tasse zu Bruch, dann ist das kein Problem, man geht dann einfach zum „Sedlmayr“. Dort bekommt man das Gewünschte. Und man braucht dann die benötigten Schrauben nicht gleich in einer Großpackung zu kaufen, sondern man bekommt sie einzeln oder in ganz kleiner Stückzahl. Von fachkundigen Mitarbeitern wird man dann sogar noch schraubentechnisch persönlich beraten. Mal ehrlich, wo gibt es so etwas heutzutage noch?

Die Angebotspalette beim „Sedlmayr“ ist schlichtweg überwältigend. Die Spanne reicht von Haushaltswaren über Gartenmöbel bis hin zu Fahrrädern, von Rasenmähern, einer großen Auswahl von Öfen bis zu Schneefräsen (vgl. den „Kasten“ mit dem Über-blick über das Sortiment). Um nur einige Beispiele aus dem Sortiment herauszugreifen.

Berühmt ist der „Sedlmayr“ auch dafür, sogar eher exotische Kundenwünsche erfüllen zu können. Eine Ledermanschette für eine Handschwengelpumpe? Kein Problem. Ein Gummireifen für eine Schubkarre oder ein Ersatz für ein einzelnes kaputtes Radl beim Rasenmäher? Ein Kinderspiel für den „Sedlmayr“. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ein Fachgeschäft mit Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Region

Fachgeschäfte wie den „Sedlmayr“ gibt es nur noch sehr selten. Viele ähnliche Geschäfte in der Region mussten schließen. In Waldkirchen, in Passau und in zahlreichen anderen Orten. Der „Sedlmayr“ hat sich gehalten. In ganz Niederbayern existiert nur noch eine Handvoll von Geschäften mit einer ähnlichen Angebotspalette. Will man z.B. Exemp-lare der bekannten Gmundner Keramik erwerben, geht man eben zum „Sedlmayr“. In Passau bekommt man dieses nicht, der nächste Ort mit einem Geschäft, das Gmundner Keramik führt, ist Deggendorf.

Harte Konkurrenz für den „Sedlmayr“ durch Internethandel, Baumärkte und Möbelhäuser

Dass so viele Geschäfte wie der „Sedlmayr“ aufgeben mussten, hat gute Gründe. Glas, Porzellan und Haushaltswaren werden heutzutage auch von großen Möbelhäusern angeboten. Alles, was mit Werkzeugen und Eisenwaren zu tun hat, gibt es in den Baumärkten. Ganz zu schweigen vom Internethandel! Das steckt auch der „Sedlmayr“ nicht so ohne weiteres weg. Drum sollte sich jeder Kaufinteressierte bewusst sein: Beim „Sedlmayr“ bekommt man etwas geboten, was es bei den Möbel- und Baumarktriesen in dieser Form meist nicht gibt: Persönliche Beratung, fachkundigen Service und vor allem kurze Anfahrtswege. Lebensqualität durch Nähe eben. Aber dessen müssen sich die Bürger in Freyung und Umgebung auch bewusst sein und das Angebot nutzen. „Von unseren berühmten Schrauben können wir als Geschäft leider nicht leben“, bemerkt Inhaberin Marita Sedlmayr-Bekmann. „Da sollten wir dann schon auch mal den ein oder anderen Ofen oder eine Schneefräse verkaufen können.“

Drum liebe FreyungerInnen: Wenn der „Sedlmayr“ auch in Zukunft eine Freyunger Institution sein soll, dann sollte man auch dort einkaufen.